Claus Pirschner

FM4: Bewusstseinsbildung und professioneller Journalismus als Fundament der Charity Aktion
FM4 unterstützt mit seinen Hörer/innen insbesondere Projekte, die dafür sorgen, dass Menschen ihre fundamentalen Rechte im Leben erhalten: Recht auf Inklusion, auf Bildung, auf Unversehrtheit oder auf Gesundheitsversorgung. Bei LICHT INS DUNKEL helfen FM4 Hörer/innen kurzzeitig durch eine Spendenaktion. Vielmehr noch ist die Kampagne eine Bewusstseinsbildung über die Rechte von Menschen sowie die gesellschaftliche und staatliche Verantwortung, diese zu gewährleisten.
CP ORF
Claus Pirschner ist FM4-LICHT INS DUNKEL-Botschafter
Recht auf Inklusion
Die Vorarlbergerin Sabrina Nitz, berufstätig und Mutter eines Sohnes, braucht aufgrund von Gelenksversteifungen persönliche Assistenz: „Ich kenne einige, die viel höheren Bedarf an persönlicher Assistenz haben, es sich aber nur ein bis zwei Stunden in der Woche leisten können. Da geht es um die Sicherstellung von Grundbedürfnissen und nicht um Luxus.“ Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf Teilnahme in allen gesellschaftlichen Bereichen wie Arbeit, Bildung oder Freizeit. So sieht es die UN-Behindertenrechtskonvention vor, die Österreich verbindlich unterzeichnet hat. Ein Schlüssel dafür ist Persönliche Assistenz – dennoch ist nur ein Teil der notwendigen persönlichen Assistenz von der öff entlichen Hand fi nanziert. Persönliche Assistent/innen sind wie verlängerte Arme und Beine – sie springen dort ein, wo es nötig ist. Ob beim Aufstehen, im Haushalt, am Weg in die Arbeit, beim Versorgen von Kindern oder beim Kinobesuch. Abseits vom Bereich Arbeit gibt es dafür einen Bundesländerdschungel an unterschiedlichen Förderungen.
FM4 hat im Rahmen der LICHT INS DUNKEL Kampagne und abseits davon wiederholt auf diesen Missstand hingewiesen und gleichzeitig Projekte für persönliche Assistenz unterstützt. 2012 etwa haben die FM4 Hörer/innen mit ihren Spenden einen 24-Stunden- Bereitschaftsdienst für persönliche Assistenz in Vorarlberg ermöglicht. 2016 hat FM4 das Projekt. P.I.L.O.T. des Elternvereines Integration Wien unterstützt. Unter anderem auch begleitet durch Assistent/innen, erlernen dort insbesondere Teenager mit Behinderungen, ihr Leben selbständig zu führen sowie eine Arbeit zu fi nden und zu halten.
Recht auf Hilfe bei Kriegstrauma
„Ich konnte mich im Deutschkurs nicht konzentrieren. Seitdem ich in die Therapie komme, bin ich anders geworden. Ich konnte mich vorher nicht spüren, war ratlos, war irgendwie zerstört. Ich bin ein Kriegskind. Wenn man im Krieg aufgewachsen ist, dann ist einem Ordnung und das Sich-Spüren ganz fremd“, erzählt Süleyman, der mit 14 Jahren ohne seine Familie aus Afghanistan geflüchtet ist. Dank der Psychotherapie beim Verein Hemayat in Wien konnte er einen Hauptschulabschluss nachholen und eine Lehre beginnen. Die Therapie hat Integration in Österreich erst wirklich möglich gemacht.
Österreich hat die UN-Antifolterkonvention ratifiziert. Die Republik verpflichtet sich nicht nur zum Folterverbot und zum Schutz von Folteropfern – es geht auch um das Recht auf medizinische, psychologische und soziale Rehabilitation der Opfer. Das ist eine Tätigkeit, die der Verein Hemayat in Wien leistet – nämlich Traumatherapie für Gefl üchtete. Hemayat erhält öff entliche Gelder, hat aber lange Wartelisten von bis zu einem Jahr: 2016 hat FM4 deshalb im Rahmen von LICHT INS DUNKEL den Verein Hemayat unterstützt – und Wartelisten wurden so temporär kürzer. LICHT INS DUNKEL unterstützt den Verein seitdem jährlich.
Zukunftsweisende neue Spendensäule – das Good Game Festival
Das Good Game Festival fi ndet auf Initiative von FM4 gemeinsam mit dem österreichischen Streamer/innenverband Austrian Entertainment statt. Vier Tage lang sammeln Streamer/innen gemeinsam mit FM4 Redakteur/innen auf Twitch Spenden für das aktuelle FM4 LICHT INS DUNKEL Projekt und sorgen im Gegenzug für gute Unterhaltung. FM4 startete hier den Aufbau einer zukunftsträchtigen neuen Spendensäule. Eine adäquate Bezahlplattform fehlt noch und sollte entwickelt werden.
Zukunftsweisendes Wording
LICHT INS DUNKEL ist nicht nur die größte Charity-Aktion des Landes. Sie soll insbesondere auch Bewusstsein für nichteingehaltene Rechte schaff en – eine Kernaufgabe von professionellem Journalismus. Dazu braucht es auch ein stetiges Überprüfen des entsprechenden Wordings. LICHT INS DUNKEL hat Inklusion in das Zentrum des Engagements und des journalistischen Fokus gestellt, damit ist das Wording in Einklang zu halten. Der Slogan „Den Mensch sehen“ weist hier in die Richtung, in die es verstärkt geht.