Weihnachtliche Autopannen

Walter Lepuschitz
24. Dezember 2006, früher Nachmittag. Ich hatte gemeinsam mit meiner Tochter meine Mutter in Feldkirchen besucht. Danach fuhr sie in ihre Wohnung nach Krumpendorf zurück und ich weiter nach Bad Kleinkirchheim. Auf der ersten langen Steigung tat es plötzlich einen Schlag, der Motor setzte aus und das Auto blockierte auf allen vier Rädern. Keiner der folgenden Startversuche war erfolgreich.
Ich informierte meinen Autofahrerclub, der mir eine Wartezeit von rund einer Stunde in Aussicht stellte, bis sich ein Pannenfahrer bei mir einfinden würde. Danach informierte ich meine Tochter, die sofort ihre Fahrtrichtung änderte und mir wenigstens beim Warten Gesellschaft leisten wollte. Es war der Tag des Heiligen Abends, das Thermometer hatte zuletzt noch Minusgrade angezeigt.
Ein Auto, stehend auf der Straße, Warnblinkanlage eingeschaltet, daneben zwei Personen wartend, waren für eine Frau aus einem Haus an der Straße Anlass genug, uns zwei Becher mit dampfendem Tee zum Aufwärmen zu bringen. Noch heute schaue ich, wenn ich dort vorbeikomme, mit Dankbarkeit zu diesem Haus.
Der Pannenfahrer, etwas vor der angekündigten Zeit eingelangt, konnte das Auto nicht wieder in Gang bringen und versprach mir, es aufgebockt zu meiner Werkstätte nach Villach zu bringen. Danach habe ich telefonisch M. in Bad Kleinkirchheim erreicht, die mich dann abholte. Zum Heiligen Abend sind wir dann rechtzeitig da gewesen.
***
24. Dezember 2017, früher Nachmittag. Ich war auf dem gleichen Weg nach Bad Kleinkirchheim wie damals. Ungefähr zwei Kilometer nach der Stelle meiner Panne damals wollte ich in den nächst höheren Gang schalten und trat mit dem Kupplungspedal ins Leere. Ausgerollt, am rechten Straßenrand abgestellt, die Warnblinkanlage eingeschaltet. Autofahrerclub informiert, Wartezeit von einer halben Stunde angekündigt und zur Kenntnis genommen.
Der Pannenfahrer, wieder kurz vor der angekündigten Zeit eingelangt, hatte eine Reihe von Tricks auf Lager, die aber allesamt leider nicht erfolgreich waren. Daher Auto zu einem Holzlagerplatz geschleppt und Huckepack-Transport zu meiner Werkstätte nach Villach versprochen. Danach habe ich M. in Bad Kleinkirchheim angerufen, die mich dann wieder abgeholt hat. Zum Heiligen Abend … (wie sich die Bilder gleichen!).
***
Der für mich zuständige Kundendienstmeister in meiner Werkstätte, von mir nach den Weihnachtsfeiertagen telefonisch kontaktiert, kommentierte die Duplizität der Ereignisse trocken mit „sieht irgendwie nach Jackpot aus!“.
***
Ich bin ja prinzipiell nicht abergläubisch. Und klopfe auch nur selten auf Holz. Aber an den beiden weiteren seitherigen Tagen des Heiligen Abends bin ich – immer noch mit dem selben Auto – nach Bad Kleinkirchheim über Villach angereist. Damit nicht aller guten Dinge drei sind!