Wie ich Weihnachten „rettete“

Annika Greber
Vor einigen Jahren, als ich und meine kleine Schwester schon voller Weihnachtvorfreude waren, backten wir Kekse. Der Duft von frischen Keksen, Zimt und Orangenschale strömte durch unser Haus, Weihnachtsmusik erklang von unserem alten Lautsprecher und für einige Momente erschien die Welt wie verstummt. Da ich drei Jahre älter bin als meine kleine Schwester und den Weihnachtszauber in unserer Familie schon kannte empfand ich es als lustig ihre Weihnachtswundertheorien zu hören. Sie erzählte mir, dass sie dieses Jahr einen Plan habe, um in die Geschichtsbücher der ganzen Welt zu kommen.
Die Weihnachtszeit ging wie jedes Jahr vorbei wie im Flug. Von der einen Weihnachtsfeier zur anderen, von Konzert zu Konzert und von Weihnachtseinkäufen gar nicht erst angefangen. unüberraschend plötzlich war dann der 24. Dezember. Wie jedes Jahr begann dieser Tag mit einem gemütlichen Start. Meine Schwester und ich schliefen aus, und schalteten den Fernseher ein, wo wie jedes Jahr unendliche viele Weihnachtsfilme laufen. Wir suchten uns einen aus und machten es uns mit Lebkuchen und Tee gemütlich. Alle 4 Kerzen am Adventskranz brannten und es roch schon nach Nadeln, da wir unseren Tannenbaum zum Abtropfen reinstellten. Nach einigen Weihnachtsfilmen begannen wir dann mit dem Baumschmücken. Wir gingen in die Kindermette um 16:00 Uhr und richteten uns für das langersehnte Weihnachtsessen. Meine Schwester jedoch war spurlos in ihrem Zimmer verschwunden. Ich dachte sie würde sich fertig machen, doch dass, war wie es sich später herausstellte nicht der Fall.
Ich hörte, dass sie endlich ihr Zimmer verließ und beobachtete sie. Sie stellte eine Kamera auf, um zu sehen wer die Geschenke unter unseren Christbaum legt, um den Weihnachtszauber auf der ganzen Welt und jedem Kind aufzudecken. Schnell war mir klar ich muss Weihnachten retten, damit das Christkind oder wer auch sonst die Geschenke unter den Baum legt ;)nicht ertappt wird. Meine Großeltern kamen auf Besuch und wir haben uns die Bäuche vollgeschlagen. Ich „musste“ dann plötzlich dringend auf die Toilette, dass ist jedenfalls das, was ich meiner Familie sagte. Ich schlich mich an die Kamera an und schaltete sie siegessicher aus. Und siehe da, als es dann soweit war für die Bescherung, war ich super happy, dass das Christkind kam, weil ich Weihnachten gerettet habe.
Heute wissen wir beide wie der Weihnachtszauber funktioniert, doch trotzdem ist es jedes Jahr wieder eine besondere Zeit. Besondere Klänge, besondere Düfte und Momente die jedes Jahr obwohl man älter wird gleich
bleiben. Die Geschichte wie meine Schwester das Christkind oder wer auch immer den Weihnachtszauber laut ihr zu dieser Zeit macht erzählen wir uns auch heute noch gerne.