Peter Resetarits und Barbara Stöckl ORF/Thomas Ramstorfer

Wir sind Weihnachten: 9,2 Millionen Euro für „Licht ins Dunkel“

Österreich bewies bei der 47. Aktion von „Licht ins Dunkel“ wieder große Hilfsbereitschaft. 9.214.541,91 Euro konnten bei der 47. Aktion von „Licht ins Dunkel“ und der 42. Fernsehsendung am Heiligen Abend im ORF gesammelt werden – um 156.910 Euro mehr als im Vorjahr.

Ö3-Weihnachtswunder wurde wahr: Mehr als 4,2 Millionen Euro für Familien in Not in Österreich

Im Verlauf der „Licht ins Dunkel“-Vormittagssendung in ORF 2 ging auf dem Hans Gasser-Platz in Villach das „Ö3-Weihnachtswunder“ zu Ende: kurz vor 10.00 Uhr meldeten sich Gabi Hiller, Andi Knoll und Robert Kratky, um das Ergebnis ihrer 120-Stunden-Wunschmusiksendung bekannt zu geben: Für 3.812.488 Euro haben die Ö3-Hörerinnen und -Hörer Musikwünsche bestellt und dabei gleichzeitig für den „Licht ins Dunkel“-Soforthilfefonds gespendet.

Rekordergebnis beim Ö3-Weihnachtswunder

Dazu kommt das bisherige Ergebnis der Ö3-Wundertütenaktion mit 416.000 Euro, so dass die Ö3-Gemeinde insgesamt 4.228.488 Euro für Familien in Not in Österreich gespendet hat.

Wundertüten-Bilanz

 

Bundespräsident Van der Bellen: Appell für Gelassenheit und Miteinander

Bundespräsident und Schirmherr der Aktion „Licht ins Dunkel“, Alexander Van der Bellen, war mit seiner Frau Doris Schmidauer am Vormittag zu Gast und beide halfen tatkräftig auch an den Spendentelefonen mit. Im Gespräch mit Barbara Stöckl unterstrich der Bundespräsident die Bedeutung von Besinnung, Innehalten und Gelassenheit nicht nur zu Weihnachten: „Jeder hat irgendwann einmal eine Krisensituation und dann ist es gut, wenn man sich ein bisschen zurücknehmen kann und darauf einstellt, dass nicht das Allerschlimmste eintritt. Es hilft uns allen hin und wieder, wenn man nicht gleich ganz aufgeregt ist.“ Der Bundespräsident betonte auch die Wichtigkeit des Miteinanders von Sozialstaat und zivilgesellschaftlichem Engagement: „Es kann kein Sozialstaat so gut sein, dass er für jedes individuelle Schicksal schon eine Lösung bereit hat. Wir sind sehr froh, dass in Österreich ein sehr gut ausgebautes Sozialsystem gibt, aber es gibt immer wieder Situationen, wo der Einzelne irgendwie durch die Maschen dieses Netzes zu fallen droht und dafür braucht es große Spendenaktionen wie ,Licht ins Dunkel‘ und andere natürlich auch.“
Doris Schmidauer, die sich für Frauen in Not engagiert – speziell für das Projekt #wirtun, einen Hilfsfonds der Caritas –, unterstrich: „Mit offenen Herzen, mit offenen Augen aufeinander zugehen, Mitgefühl zeigen und Interesse aneinander haben, das ist nicht altmodisch, das ist modern und das muss modern bleiben, weil wir das brauchen, einander zu schätzen. Solidarität ist für mich ein ganz wichtiges Lebensprinzip.“

Gespräch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen

 

Bundeskanzlerin Bierlein: Gelebte Solidarität

„Die gesellschaftliche Teilhabe für alle Menschen ist verbrieft in unserer Verfassung, aber in unserer Lebensrealität sieht es oft etwas anders aus. Der Staat kann nicht alles auffangen und deswegen ist es sehr, sehr notwendig, dass es Organisationen und hilfsbereite Menschen gibt, die sich – größtenteils ehrenamtlich – einsetzen und die mir größten Respekt abringen. Ich bin sehr froh, in Österreich leben zu dürfen, das ist ein wunderbares Land und die Solidarität und das Miteinander wird hier gelebt.“

Gespräch mit Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein

 

Kirchen- und Parlamentsvertreter zur Mittagszeit

Als ersten Gast zur Mittagszeit lud Nadja Bernhard den Bundessprecher der Grünen, Werner Kogler, zum Gespräch. „Handy abschalten, schlafen, spazieren gehen, Freunde treffen“, so lautet das Feiertagsprogramm des Grünenchefs nach arbeitsintensiven Wochen und Verhandlungen. Außerdem unterstrich Kogler nach einem ausgesprochen erfolgreichen Jahr für die Grünen: „Demütig bleiben, das passt auch jetzt zur Ruhe und zum Fest.“

Gespräch mit Vertretern unterschiedlicher Religionsgemeinschaften

Stellvertretend für Kardinal Christoph Schönborn, der sich von seiner Erkrankung erholt, war der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky – der zugleich auch Jugendbischof ist –, zu Gast im Studio. „Ich habe im Advent eine Gruppe von jungen Menschen gebeten, mir zu schreiben, was sie bewegt. Eine Schülerin hat mir geschrieben: ,Ich merke, ich  bin glücklich, wenn ich andere glücklich mache.‘ Damit hat sie den Kern der christlichen Botschaft getroffen. Über so eine Aussage kann man sehr gut auch die religiöse Botschaft erklären, denn wir ticken so, weil Gott Liebe ist. Er möchte die Menschen glücklich machen, dadurch, dass er selbst ein Mensch geworden ist in Jesus von Nazareth.“
Zum großen Vorbild einer ganzen Generation, Greta Thunberg, meinte der Weihbischof: „Ich halte ihre Botschaft für wichtig, wenngleich mir auch wichtig ist, sie nicht auf CO2 einzuschränken, sondern weiter zu denken auf das ganze Thema, wie gehen wir mit unserer Schöpfung und damit mit unserer Zukunft um.“

Gespräch mit Weihbischof Stephan Turnovszky

 
Zu Mittag war Grünen-Chef Werner Kogler zu Gast – das Feiertagsprogramm sieht für ihn eine Pause vor: „Handy abschalten, schlafen, spazieren gehen, Freunde treffen“, so Kogler. Im Hinblick auf ein politisch erfolgreiches Jahr sagte Kogler: „Demütig bleiben, das passt auch jetzt zur Ruhe und zum Fest.“

Gepräch mit Grünen-Chef Werner Kogler

Auch ÖVP-Obmann Sebastian Kurz freut sich auf einige entspannte Tage zu Weihnachten, sagte er im Gespräch mit Nadja Bernhard. „Es ist definitiv so, dass die nächsten drei Tage jetzt einmal frei sind, und keine Verhandlungen stattfinden. Am 27. Dezember geht’s dann hoffentlich wieder mit neuer Energie los", so Kurz.

Gespräch mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner sagte: „Eigentlich sollte Menschlichkeit nicht nur zu Weihnachten gelten, sondern es sollte etwas sein, das wir als Wert und als Prinzip tagtäglich pflegen. Zu Weihnachten werden wir erinnert, dass wir nicht alleine auf der Welt sind, dass wir anderen Freude machen sollten. 300.000 Kinder in Österreich sind armutsgefährdet, auch das sollte uns zu denken geben, dass wir die nicht alleine lassen.“

Gespräch mit SPÖ-Chefin Pamela Redni-Wagner

Wiens Vizebürgermeister und geschäftsführender Landesparteiobmann der FPÖ Wien, Dominik Nepp, unterstrich im Hinblick auf die Spendentradition zu Weihnachten: „Es ist bei uns Tradition im freiheitlichen Rathausklub, dass wir unter den Abgeordneten Spenden für soziale Zwecke sammeln. Gerade in der Politik sollten wir Vorbildwirkung leben und soziale Spenden tätigen.“ Sein Wunsch für 2020: „Ein bisschen mehr Ruhe und Gelassenheit als im letzten Jahr und vor allem, dass die Politik wieder das machen kann, wofür sie da ist, nämlich sozial Schwächeren zu helfen.“

Gespräch mit dem Wiener FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp

NEOS-Nationalratsabgeordneter Helmut Brandstätter sagte zu seiner neuen Rolle als Politiker: „Ich hatte immer Respekt für diese Arbeit und halte sehr viel von dieser Arbeit. Ich weiß, man steht in der Öffentlichkeit und man sollte weder kleine und keine großen Fehler machen. Man sollte sich immer überlegen, bist du wahrhaftig oder nicht, weil ich glaube, langfristig fährt man damit am besten.“ Sein Neujahrswunsch: „Die Würde des Menschen ist unantastbar und ich fände es gut, wenn wir das auch in unserer Verfassung fest machen.“

Gespräch mit Helmut Brandstätter (NEOS)

 

Wir sind Weihnachten – „Licht ins Dunkel“-Höhepunkte aus allen Bundesländern

In der Nachmittagssendung von „Licht ins Dunkel“ wurde in mehreren Live-Einstiegen in die ORF-Landesstudios geschaltet, wo prominente Gäste, interessante Talks, berührende Geschichten, engagierte Spenderinnen und Spender, einzigartige Initiativen, musikalische Darbietungen sowie Beispiele, wie und wo überall geholfen wird im ganzen Land, gezeigt wurden.
Bundesländer ORF
 

ORF-Generaldirektor Wrabetz: „Mit der Möglichkeit unserer Medien viel Gutes tun“

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, der die „Licht ins Dunkel“-Nachmittagssendung eröffnete: „,Licht ins Dunkel‘ ist eine der ganz großen, erfolgreichen Aktionen des ORF seit Jahrzehnten. Für uns ist es einfach toll, dass wir mit der Möglichkeit unserer Medien so viel Gutes tun können, in dem wir Menschen, die helfen wollen, mit jenen verbinden, die die Hilfe brauchen. Die Stärke des ORF sind vor allem auch unsere Landesstudios, die in allen neun Bundesländern eine wichtige Rolle spielen und diese Rolle auch sehr gerne für ,Licht ins Dunkel‘ spielen, weil sie dort Projekte für die Bundesländer unterstützen können, aber auch den Menschen in den Bundesländern die vertrauenswürdige Anlaufstelle für ihre Spendenbereitschaft sind.“

Gespräch mit ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz

 

„Licht ins Dunkel“-Präsident Nekula: „Gelebte Inklusion in allen Lebensbereichen“

„Licht ins Dunkel“-Präsident Kurt Nekula betonte: „,Licht ins Dunkel‘ ist ganz besonders wichtig für Menschen, die plötzlich in eine Notlage geraten und das kann wirklich jeden von uns treffen. ,Licht ins Dunkel ’ist aber auch eine wichtige Plattform für soziales Engagement. Die Aktion sensibilisiert einerseits für die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und lebt andererseits ganz klar die Haltung, dass behinderte und nicht behinderte Menschen miteinander leben, miteinander lernen, miteinander arbeiten, miteinander Kultur und Sport betreiben, also sozusagen gelebte Inklusion in allen Lebensbereichen.“

Gespräch am Spendentelefon mit Kurt Nekula

 

Ein ganzes Land im Dienst der guten Sache

Nicht nur Bundespräsident, die Bundeskanzlerin, der Wiener Weihbischof, sondern Volksvertreter aller Parteien, die Repräsentanten der Weltreligionen in Österreich, Vertreter aus Kultur, Wirtschaft und Sport, zahlreiche Prominente, Soldaten des Österreichischen Bundesheeres und Repräsentanten der Zivilgesellschaft vereinten sich an diesem besonderen Tag für eine gute Sache: Hilfe für behinderte Kinder und notleidende Menschen, insbesondere für Familien mit Kindern in Österreich, zu leisten. Letztendlich wurde der Einsatz aller Mitwirkenden mit Spendenzusagen in Höhe von 9.214.541,91 Millionen Euro belohnt.
 
Pius Strobl, Leiter des ORF-Humanitarian Broadcasting, bedankte sich „für die große Hilfsbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher“ und „für das ansteckende Engagement eines ganzen Hauses, von Radio, Fernsehen, Internet und Teletext, von der Zentrale bis in alle Landesstudios.“
Auftaktsendung "Licht ins Dunkel" vom 01.12.2019 ORF/Roman Zach-Kiesling
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, „Licht ins Dunkel“-Schirmherr Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen und Leiter Humanitarian Broadcasting Pius Strobl (v.l.n.r.)
 
Auch nach dem 24. Dezember kann unter dem kostenlosen A1 Spendentelefon unter 0800 664 24 12 (aus dem Ausland: +43 1 24 660), per SMS mit „SPENDE“ an 0800 664 24 12 oder via Facebook auf ORFLichtinsDunkel gespendet werden.
 
 
Alle Informationen zu den Spendenmöglichkeiten finden sich auch im ORF Teletext auf Seite 680. Die gesamte „Licht ins Dunkel“-Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage in der ORF-TVthek als Video-on-Demand abrufbar.
 

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