15. Mai: Tag der Familie

Die aktuelle Krise hat aufgezeigt, wie wichtig der Zusammenhalt einer Familie ist und was eine Familie im Stande ist zu leisten. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben viele Familien ohne jegliche Vorbereitung getroffen. Kinder und ihre Eltern fanden sich in einer absoluten Ausnahmesituation wieder.
Krise ohne Beitrag der Familien „kaum stemmbar“
Die steirische Familienlandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) betont zum „Tag der Familie" am Freitag: „Ohne den unermüdlichen Einsatz und die Bereitschaft der Familien, die Maßnahmen mitzutragen, wären die letzten Wochen sicher nicht stemmbar gewesen.“
Aus dieser Krise wolle das Land lernen, sagt Bogner-Strauß, weshalb Familien auch künftig – nicht nur in schwierigen Zeiten – ausreichend unterstützt werden sollen. „Nun gilt es bedarfsgerechte Strukturen wie Teleworking, technische Infrastruktur und entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen“, so Bogner-Strauß.

Familien „aus Verunsicherung holen“
Darüber hinaus gelte es, dass aus den gewonnenen Erfahrungen der vergangenen Wochen auch Lehren gezogen werden, sagt Kinder- und Jugendanwältin Denise Schiffrer-Barac, denn: „Wenn es jetzt gelingt, die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Eltern in ihrer Verletzlichkeit und Verunsicherung gut abzuholen, sie zu stärken und eine Möglichkeit zu finden, bedürfnisgerechte Strukturen auf allen Ebenen zu schaffen, dann können die Familien gestärkt aus dieser Krise hervorgehen."
„Tag der Familie“ heuer von besonderem Wert
Die „Familie“ im SOS-Kinderdorf
Auch im SOS-Kinderdorf in Stübing wurde das dort ohnehin schon sehr sensible „Familienleben“ in den vergangenen beiden Monaten noch mehr auf den Kopf gestellt, sagt Mirjam Slamar-Halbedl von der Familienintensivbegleitung im SOS-Kinderdorf: „Wir haben ja Familien bei uns, die als ganzes System im Kinderdorf leben und die natürlich schon in krisenhaften Situationen herkommen und dann sozusagen noch einmal anders in die Krise geworfen wurden.“

Die derzeit 90 Kinder im Kinderdorf sowie die Familien sind vertraut mit Themen wie Beziehung auf Distanz und sie sind krisenerprobt: „Bei den Familien habe ich es – vor allem auch bei den Eltern – so erlebt, dass die einfach schon aus Kriegsgebieten gekommen sind und für die war der ‚Lock-down‘ fast schon ein Normalzustand.“ Am „Tag der Familie“ hat das Team des SOS-Kinderdorf in Stübing vor allem einen Wunsch – mehr Personal. Die dafür richtigen Menschen zu finden, sei aber die größte Herausforderung, heißt es.