Weihnachten für alle Sinne

Sabrina Farkas
Weihnachten ist für mich weniger das Fest der Besinnlichkeit als ein Fest für die fünf Sinne.
Weihnachten riecht nach frisch gebackenen Keksen. Es duftet nach Tannennadeln. Liegt als ein Hauch von verglimmendem Docht liegt in der Luft.
Weihnachten schmeckt nach Marzipan. Es erfreut meinen Gaumen mit Fondue und den Saucen dazu. Legt mir den Geschmack von Nüssen und Trockenfrüchten auf die Zunge.
Weihnachten klingt nach der leisen Glocke, wenn das Christkind da war. Es ertönt in den Melodien von Mariah und Wham! Macht sich bemerkbar in halbschiefen Flötenklängen, wenn auch inzwischen aus der Nachbarswohnung und nicht mehr aus meinen eigenen, kindlichen Lungen.
Weihnachten glitzert. Es leuchtet in gedämmtem Licht. Zeigt sich flackerndem Kerzenschein.
Weihnachten fühlt sich warm an und weich. Es schmiegt sich an mich wie eine Kuscheldecke. Schenkt mir Geborgenheit wie es im Winter sonst nur dicke Socken, flauschige Ohrenschützer und dicke Strümpfe vermögen.
Weihnachten erleben bedeutet, alle fünf Sinne einzustimmen auf diese besondere Zeit. Einmal tief durchatmen, um seinen Duft zu inhalieren. Sich langsam und bewusst seine Köstlichkeiten auf der Zunge zergehen zu lassen. Stille suchen, um seine zarten Töne zu vernehmen. Die Augen weit zu öffnen wie ein Kind, um seine Pracht zu bestaunen. In sich hineinspüren und mit den Antennen des Körpers die Geborgenheit fühlen, die es ausstrahlt.
Ist dann irgendwie doch wieder ganz besinnlich, so ein Weihnachten für alle Sinne.