Das Christkind gibt es ja wirklich

Felix Maier
Alles schien wie ein normaler Winternachmittag. Matteo war am Heimweg von der Schule, seine Eltern saßen am Esstisch und warteten auf ihren kleinen Sohn. Er stapfte mit seinen hohen Stiefeln und seinem Schianzug, den er zur Schule mitgenommen hatte, durch den nassen Schnee nach Hause. Als ihm seine Mama die Türe öffnete, fand sie ihn weinend und niedergeschlagen vor. Matteo war aufgelöst, denn die Kinder in seiner Klasse meinten, es gäbe kein Christkind. Sie stellten gemeinsam Thesen auf, dass die Geschenke nur von den Eltern sein könnten. Weinend lief Matteo zu seinem Papa und erzählte ihm, was er in der Schule gehört hatte. Dieser nahm seinen Sohn in den Arm und gab dem Kind die wohl schönste Antwort, die es hätte bekommen können:
„Mein Schatz, es gibt das Christkind. Es gibt es so gewiss wie Liebe und Barmherzigkeit. Stell dir vor, wie dunkel wäre die Welt, wenn es kein Christkind gäbe. Es würde gar nichts mehr geben, keinen Glauben, keine Hoffnung, keine Freude. Wenn es kein Christkind gäbe, könnte man den Märchen auch nicht glauben. Wir könnten nicht an Gott glauben oder hast du den schon mal gesehen? Nein, keiner hat Gott jemals gesehen, aber Gott ist da, genauso wie das Christkind da ist. Oder kannst du deine Oma sehen? Nein, aber sie ist auch da und hört dir bei jedem Gebet, das du für sie sprichst, zu. Nicht der klügste Mensch der Welt kann alles sehen, niemand sieht alles. Aber um an etwas zu glauben, muss man etwas nicht fühlen oder sehen, man muss nur fest davon überzeugt sein, dass es wahr ist. Die wichtigsten Dinge der Welt sind unsichtbar.“
Matteo sprang auf und schrie – mit von Freude erfüllter Stimme – durchs ganze Haus: „Das Christkind gibt es wirklich, das Christkind gibt es wirklich!“
Jeder sollte ans Christkind glauben, denn auch wenn wir es nicht sehen oder hören, ganz tief in unserem Herzen ist es immer da.